Auslöser für mein Interesse an der Zwangsarbeit in Weseritz während des Zweiten Weltkrieges waren spärliche Angaben über drei Arbeitskräfte, die auf dem Hof meiner Großeltern eingesetzt waren: zwei Polen und eine Ukrainerin. Gab es das auf anderen Höfen auch? Erste Recherchen im Archiv haben schnell ergeben, dass Zwangsarbeit in den Kriegsjahren sehr weit verbreitet war.
Wie viele Zwangsarbeiter waren es, woher kamen sie, welche Arbeiten haben sie verrichtet? Welches Verhältnis hatten sie zu den Landwirten und Unternehmern, bei denen sie Dienst taten? Was geschah mit ihnen unmittelbar nach Kriegsende? Stimmt es, dass Zwangsarbeiter dann kurzzeitig in den Baracken des Reichsarbeitsdienstes untergebracht wurden? Gibt es heute noch Kontakte der Nachfahren von Arbeitgebern und Zwangsarbeitern?
Ich bin in diesem Zusammenhang auf zwei Einrichtungen in Weseritz gestoßen, über die ich gerne mehr erfahren würde: Das Lagerhaus unten am Bahnhof (Nr. 189) und die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft, die den Meierhof oben hinter der Feuerwehr betrieben hat (Nr. 2). Außerdem interessieren mich persönliche Geschichten – gerne auch aus der Umgebung von Weseritz.
Ich freue mich über jeden Hinweis, jedes Foto, jede Erinnerung, die Sie bereit sind, mit mir zu teilen. Bitte melden Sie sich per E-Mail. Herzlichen Dank!
Der Beitrag ist im Heimatbrief für die Bezirke Plan-Weseritz und Tepl-Petschau, Juli/August 2024, erschienen.